Mit dem Sieg Karls des Großen 798 in der Schlacht bei Bornhöved auf dem Sventanafeld begann die Kolonialisierung unseres Landes und die Christianisierung seiner Bewohner. Als Grenze des fränkischen und des dänischen Reiches wurde die Linie Eider/Levensau vereinbart. Den eigentlichen Aufschwung erfuhr unser Holstenland mit der Einsetzung der Schauenburger Grafen als Ordnungsmacht durch den sächsischen Herzog Lothar im Jahr 1111. Diese Grafen veranlassten die Einwanderung von Westfalen, Friesen und Holländern aus dem Westen. Mit der Einführung des Lehenswesens änderten sich die Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. In Kämpfen bewährte Ritter wurden von den Landesherren belehnt. Diese christlichen Niederadligen befestigten ihre Rittersitze mit kleinen, meist hölzernen Burgen - den Turmhügelburgen.
Die weitgehend authentische Rekonstruktion einer solchen Burg ist ab Herbst 2002 im landschaftlich schönen Nienthal bei Lütjenburg entstanden. Die Planung und Bauausführung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein. Nach dem Spaziergang durch das wuchtige Burgtor vorbei an Getreidespeicher, Gesindehaus, Schmiede, Brunnen, Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Ritters und seiner Kapelle lohnt sich die Besteigung der Turmhügelburg. Außerhalb der Burg sind ein Backhaus und ein Bienenhaus zu besichtigen.
In den Sommermonaten ist das Museum häufig von Mittelaltergruppen belebt, der Besucher erlebt dann die Vergangenheit und kann sehen, wie damals gelebt und gearbeitet, gehandarbeitet und gekämpft, wie und was damals gekocht und gegessen wurde.
Beim Minnesängerabend taucht der Gast in eine verzauberte Stimmung voller Minne und Musik bei Kerzenlicht mit Deutschlands bekanntesten Minnesängern ein.
Bei den großen Veranstaltungen sind jeweils weit über 100 Zelte auf der Wiese rund um die Burg, Ritter, Reiter, Händler, Musik- und Tanzgruppen versetzen die Zuschauer in eine Welt zurück vor 800 Jahren.